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Delphi, Berlin


1936, zur Begeisterung des noch einmal

internationalen Publikums, wird Teddy Stauffer im

Berlin der Nazis zum Swingidol. Das Buch

zeigt, was den Bandleader während der Olympischen

Spiele zum Plattenstar macht.



               Fritz Hirzel, Delphi, Berlin.Teddy Stauffer 1936–1939.

               282 Seiten, bebildert. Kaleidoskop. Paperback.

               Zürich 2001.


Im Delphi, auch unter freiem Himmel im Vorgarten, spielt

Teddy Stauffer mit seinen Original Teddies auf. Aber es ist nicht

nur die Musik, es ist Teddy Stauffer selbst, der mit

seiner Ausstrahlung, mit seiner Eleganz und Leichtigkeit besticht.

A ballet dancer. Schwerelos. Weiche Gesten. Androgyn.

      Teddy Stauffer nimmt seinem Klangkoloss die

Schwerfälligkeit, rauht ihn auf und macht ihn leicht. „Swing?“

Eines Nachts steht die SS (Schutzstaffel) im Delphi,

die darauf pocht, dass Swing verboten ist. „Was ist Swing?“,

fragt Teddy Stauffer den SS-Truppführer.

      Es ist die List des Bandleaders, der „Juden-Jazz“

spielt, die List, die darin besteht, dass der Kluge die Gestalt

der Dummheit annimmt.

      Das Schwebende, Mitreissende, das federnd vorwärts

Treibende, das mühelose gemeinsame Abheben.

Das ist Swing. Die Schubkraft, die Wucht, der Sog, das Glück.

Ist es das, was Teddy Stauffer durch den Kopf geht?

      Der SS-Truppführer schaut ihn verständnislos an.

Schliesslich fragt er: „Spielen Sie keine deutsche Tanzmusik?“

Was will er? Den Horst-Wessel-Marsch?


Swing unter den Nazis?

Hier wird sie konkret, die Frage: Swing unter den Nazis?

Ein Einvernahmeprotokoll belegt, wie das in Berlin-Charlottenburg

gemeldete Bandmitglied Bertalan Bujika 1938 die

Original Teddies und mit ihnen Teddy Stauffer dennunziert.

      Das Einvernahmeprotokoll mit Bertalan Bujka ist

in Delphi, Berlin erstmals veröffentlicht worden. Ebenso ein

Brief von Teddy Stauffer, der sich gegen die Übergriffe

einer NS-Instanz verwahrt.

       Das Einvernahmeprotokoll mit Bertalan Bujika wie

auch der Brief von Teddy Stauffer gehört zu den Beständen

des Berlin Document Center, die von den Amerikanern

1994 ans Bundesarchiv übergeben worden sind.


Medien   Eine Rückblende“ Tagesspiegel

„Collagiert alles, was ihm in die Hände fällt“ Die Welt

„Fritz Hirzels Collage ist gut und unterhaltsam zu lesen“

Schweizer Musikzeitung


Audio

Teddy Stauffer, Goody, Goody (1936)

Teddy Stauffer, Us on a Bus (1937)

Teddy Stauffer, F. D. R. Jones (1939)


Link

US-Film im NS-Berlin


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Teddy Stauffer